Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse

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Donnerstag, 29.09.2011

Motiviert den Pausenhof gestalten

Suttner-Schüler schreiten selbst zur Tat - unterstützt von Stadt und Kreis

"Modelle von Holzbrücken bauen ist öde, da arbeiten wir lieber hier auf dem Schulhof", sind sich die Schüler der Jahrgangsstufe sieben der Bertha-von-Suttner-Schule einig. Eine kleine Anspielung, die sich auf den zweiten Wahlpflichtkurs "Werken" der in diesem Schuljahr im gleichen Jahrgang angeboten wird, bezieht.

Der Kurs an dem sich seit Schuljahresbeginn und auch an diesem Mittwoch die Siebtklässler beteiligen, heißt "neuer Pausenhof" und scheint für reichlich Motivation unter den Jugendlichen zu sorgen. "Der Hof sieht seit Jahren so aus und ist total langweilig. Der Gedanke, den Schulhof selbst zu verschönern macht Spaß und spornt an", bestätigte der zwölfjährige Finn Kühne diesen Eindruck.

"Erst haben wir geplant, dann den Bauzaun bestellt, und dann haben wir Steine ausgehoben, das war ganz schön anstrengend", erzählt der dreizehnjährige Vitali Mirochin. Am Ende aber habe man dann einen schönen und grünen Erdhügel statt des grauen Betons. "Wahrscheinlich setzen wir dann noch Pflanzen rein", schätzt Vitali.

IHREN PAUSENHOF gestalten zurzeit die Schüler der Bertha-von-Suttner-Schule neu. Hier bearbeiten die Siebtklässler Steine, um sie anschließend in einer runden Form wieder auf den Hof
zu pflastern.
Foto: A. Keim


Aktuell sind die Schüler der Jahrgänge sieben, neun und zehn gemeinsam mit ihrem Lehrer Knut Dernhoff zu unterschiedlichen Zeiten in der Woche damit beschäftigt, Erde abzutragen und. umzuschichten, Steine neu in einen Kreis zu pflastern und altes Material abzutragen.

"Wir wollen rund um die Platanen auf dem Hof die Betonflächen verschwinden lassen und runde, weiche Formen auf das Schulgelände bringen. Wenn das gemacht ist, sollen Sitz- und Kommunikationsmöglichkeiten geschaffen werden, damit ein Campus-Charakter entsteht", erklärt der Lehrer, der früher als Zimmerer im Baugewerbe selbständig war.

Schon im Vorfeld bespreche er mit den Schülern. im Unterricht, wie man die Pläne des beauftragten Architekturbüros umsetzen könne. Flächen müsse man da berechnen, Pläne lesen, Gegebenheiten berücksichtigen und einiges mehr. "Es ist mir wichtig, die Schüler einzubinden und ihnen nicht einfach etwas vorzusetzen. So haben sie später einen ganz anderen Bezug zu dem Gelände", so Dernhoff weiter.

Einen vorgegeben Zeitrahmen gebe es nicht, das Projekt könne in den nächsten Jahren mit den Schülern der unterschiedlichen Jahrgänge fortgesetzt werden. Bis zu den Wintermonaten gelte es nun erst einmal möglichst viel praktisch zu arbeiten. In der kalten Jahreszeit wolle er dann mit den Schülern Sitzmodelle entwerfen, die man dann im Frühjahr konstruieren könne.

ERSTER SPATENSTICH mit Schwung: Viel Erde gilt es bei der Umgestaltung des Schulhofes der Suttner-Schule zu bewegen.
Foto: A. Keim


Insgesamt gibt es an der Bertha vier Schulhöfe, die nach und nach umgestaltet werden sollen, inklusive dem für die neue Oberstufe, die 2014 fertig gebaut sein soll. Also genügend Arbeit für die nächsten Jahre. Für den großen Hof zwischen Schule und Turnhalle, an dem aktuell gewerkelt wird, sind unter anderem drei grüne Inseln und ein Freiluftklassenzimmer mit Sitzbänken vor-gesehen.

Unterstützt wird das Schulhofprojekt vom Kreis, der als Schulträger den Architekten bezahlt, und von der Stadt, vor allem durch die tatkräftige Hilfe der Bauhofmitarbeiter. Material, Container und gegebenenfalls auch Arbeitskräfte werden zur Verfügung gestellt. Zudem sind die Elternschaft und verschiedene Sponsoren beteiligt.

"Perspektivisch wollen wir auch die Eltern zum Arbeiten einspannen, zum Beispiel bei einer Wochenendaktion", kündigt Schulleiterin Ute Zeller schon mal an. Hierfür sei von Schülern und Eltern sowie dem Elternbeirat bereits eine große Bereitschaft signalisiert worden. Die Rektorin selbst ist ganz begeistert von dem Projekt und der Art und Weise der Umsetzung. "Wenn wir den Kindern mitgeben können wie wichtig es ist, sich aktiv einzubringen, dann ist das ein riesiger Erziehungs- und Bildungsbaustein", sagt sie. Bericht: A. Keim

Quelle: Freitagsanzeiger vom 29.09.2011